Allein unter Männern: Industriemechanikerin Julia

Julia hat ihre Ausbildung in einer klassischen Männerdomäne gemacht: dem Beruf des Industriemechanikers. Warum Frauen das genauso können und wie es so ist „allein unter Männern“, verrät sie uns im Interview.

 

Industriemechanik: ist das ein klassischer Männerberuf? 

Als Mechanikerin wird man schon auch mal dreckig und man hat auch mit schweren Teilen zu tun, aber dafür gibt es dann Kräne. Frauen können den Beruf genauso machen! Ich finde, das ist zu Unrecht als Männerberuf angesehen, es ist vielleicht eher eine Männerdomäne. Vor zehn, zwanzig Jahren haben das nur sehr wenige Frauen gemacht und auch heute noch ist man auf jeden Fall eine Seltenheit, wir waren nur zwei in meinem Ausbildungsjahr. Man fällt schon auf, wenn man durchs Werk geht. Die Männer nehmen einen aber sehr herzlich auf und vielleicht wird man sogar etwas bevorzugt. 

Auf was kommt es an als Frau in so einer Männerdomäne? 

Wenn man sich nicht ziert, keine Angst hat, sich dreckig zu machen und anpackt, wird man auf jeden Fall ernst genommen. 

Sind Familie und Beruf gut vereinbar? Gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten? 

Ich selbst habe noch keine Familie, plane aber, eine zu haben. Eine Folge des geringen Frauenanteils ist leider, dass es gerade im Schichtbetrieb wenig Teilzeitstellen gibt. Wenn man sich aber dafür einsetzt und mit seinem Chef und der Personalabteilung abspricht, bin ich sicher, dass es möglich ist. 

Gibt es etwas, das du als Frau anderen Auszubildenden mitgeben willst? 

Man muss keine Angst haben, man kann das alles schaffen. Man hat wirklich sehr nette Ausbilder und Kollegen. Traut euch! 

 

Blitzfragen 

Was sind deine Hobbys?

Skifahren, Wandern, im Chor singen und Keyboard spielen, Freunde treffen und ins Fitnessstudio gehen. 

Industriemechanik: Was denken deine Freunde über deine Berufswahl? 

Die sagen nichts Negatives dagegen. Sie unterstützen mich und respektieren das voll und ganz. 

Wo siehst du dich in fünf Jahren? 

Jetzt mache ich erstmal meinen Bachelor, und dann arbeite ich in einer Tätigkeit, die mir Spaß macht, und wo ich meine Fähigkeiten aus der Ausbildung mit dem Studium zusammenbringen kann. Ich muss nicht zwingend in eine Führungsposition. 

Wie wichtig sind in deinem Job:

1 Stern = gar nicht wichtig – 5 Sterne = sehr wichtig

Kraft: 4

Kreativität: 4 

Kommunikation: 3 

Teamgeist: 5 

Grips: 3

Mit welchem Job würdest du für einen Tag tauschen? 

Mit dem einer Krankenschwester, weil das ein toller Beruf ist. Man hat viel mit Menschen zu tun und kann ihnen direkt helfen. 

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